Wir gedenken und würdigen Frauen im Widerstand:

Lilo Herrmann, Kämpferin gegen die NS-Diktatur und deswegen 1938 durch diese ermordet, wird verkörpert von der Choreografin Nina Kurzeja. Die Solitude-Stipendiatin und international tätige Sopranistin und Dirigentin Viktoriia Vitrenko intoniert mit der Tänzerin Pilar Murube eine Hommage des Komponisten Luigi Nono an die in den 1960er Jahren aktive algerische Widerstandskämpferin Djamila Boupacha .

Gemeinsam mit der iranischen Mezzo-Sopranistin Paria Tavakoli singt Vitrenko die Hymne des aktuellen iranischen Widerstands ‚Baraye‘. Mit historischem Bildmaterial des Weltfrauentags am 8. März 1979 gedenken wir des immer noch aktuellen Protests iranischer Frauen heute.

Eine eigene Installation erinnert an die belarussische Aktivistin Maryja Kalesnikawa, die seit über 1000 Tagen in einem belarussischen Gefängnis sitzt und von der wir seit Februar 2023 kein Lebenszeichen mehr erhalten konnten.

Der Cellist und Komponist Scott Roller gestaltet Sound-Collagen aus Live-Aufnahmen und Synthesizer – diese Kompositionen stehen in Kohärenz zu den visuellen Arbeiten des Künstlers Alexander Schmidt.

Die Installation der freien Künstlergruppe BLOMST! wird zu sehen und zu hören sein im Rahmen des aktuellen Festivals ‚FemPalais‘ des StadtPalais Stuttgart. Sie ist ein Projekt der kulturellen Erinnerung an Frauen im Widerstand seit dem 20. Jahrhundert. Die Besucher sind eingeladen, bestimmte Elemente der Installation frei auszuwählen – mittels QR-Code werden die Besucher*innen hierzu zu einer eigens erstellten Website geleitet.

BLOMST! versteht seine Kunst-Installation als Element einer niedrig-schwelligen demokratischen Kultur-Vermittlung.
Die Arbeit ist explizit auch für Personen konzipiert, die wenig über die Hintergründe der dargestellten Widerstandsaktionen wissen. Sowie für Menschen, die zu Angeboten klassischer Kultur-Einrichtungen kaum oder gar keinen Zugang haben. Dieser Absicht dient, dass BLOMST dezidiert auch einen emotionalen Zugang zu den Inhalten der Installation anbietet. Und dass diese bewusst für einen öffentlichen Raum gestaltet wurde.