TANZKUNST und ALTER

Im Gegensatz zu den schon vielfältig etablierten Formen von „Seniorentheater“ sind „TANZprojekte“ für eine ältere Generation noch sehr wenig anzutreffen.

Gerade der TANZ kann sich jedoch in sehr unterschiedlichen Bereichen positiv auf die physische und auch psychische Gesundheit von älteren Menschen auswirken.

Neben den sozialen Aspekten des Miteinanders werden durch tänzerische Bewegungsanleitungen körperliche Wahrnehmungsprozesse angestoßen, die z.B. zur Sturzprävention beitragen können. Die Aktivierung der beiden Gehirnhälften durch Tanz hilft die motorischen Fähigkeiten zu verbessern. Hierzu kann inzwischen auch die Forschung im Bereich der Gerontologie Belege vorlegen.

Wenn hier von „TanzKUNST und Alter“ gesprochen wird, geht es darum, dass o.g. nachweisbaren positiven Wirkungsfelder wichtig und anerkannt sind – der künstlerischen Tanz mit seinen vielfältigen zeitgenössischen Methoden jedoch über therapeutische REHA-Maßnahmen hinaus geht:

Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels ist es auch in der Kunst erforderlich, neue Formen zu entwickeln um zukünftig Teilhabe für alle Generationen zu sichern. Es geht um lebenslanges Lernen, um Reflexionsräume, die durch künstlerische Prozesse geschaffen werden und darum Lebenszeit als gelebte Zeitgeschichte und Lebenserfahrung sichtbar und erfahrbar werden zu lassen. Die spezifische Körperlichkeit eines älteren Menschen hat eine besondere Qualität und Ästhetik, die es zu entdecken und zu erkunden gilt. Der TANZ kann mit seinen non-verbalen Ausdrucksmitteln dazu beitragen neue (Körper-) Bilder in unserer Gesellschaft zu entwerfen. Das Alter(n) auch im Tanz als Bestandteil der Bühnenlandschaft zu begreifen und nicht als Leerstelle auszuklammern stellt hierbei eine große Herausforderung dar.

Hierzu möchte die BLOMST! gUG einen Beitrag leisten. Auf kommunaler Ebene bedeutet dies: erste wichtige Strukturen schaffen um auf das Thema aufmerksam zu machen um so langfristig auf nachhaltige Förderinstrumentarien hinzuarbeiten.

Um dies zu erreichen hat BLOMST! im Frühjahr 2020 einiges vor.

Neben einer fortlaufenden Netzwerkarbeit in die Bereiche der Tanzvermittlung und kulturellen Bildung, sowie Kulturpolitik und Kulturverwaltung hinein, planen wir vier unterschiedliche Formate im Laufe des Kalenderjahres 2020:

GASTSPIELE

des „Altentanztheater Ensemble ZARTBITTER der Tanz- und Theaterwerkstatt e.V. unter künstlerischer Leitung von Lisa Thomas“ im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Kultur am Nachmittag“ der Landeshauptstadt Stuttgart.

FORTBILDUNGSANGEBOT

für Tanzpädagog*innen zu spezifischen Arbeitsmethoden von Tanzkunst und Alter.

VORTRAG

zum Thema „Was kann Tanz?“ von Jo Parkes (ausgezeichnet mit dem Deutschen Tanzpreis 2019)

WORKSHOPS

Zwei „Try-Out“-Workshops künstlerischer Tanz im Alter.

Fotos: Peter Pöschl

Logo der Stadt Stuttgart
Logo der Ott-Goebel Jugendstiftung

Mit freundlicher Unterstützung der Landeshauptstadt Stuttgart, der Tanz – und Theaterwerkstatt Ludwigsburg e.V. und dem Produktionszentrum Tanz und Performance Stuttgart e.V.

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